Nicht erst seit Corona ist dieses Thema ganz wichtig für alle Altersgruppen. In einem Ensemble zu musizieren ist immer eine tolle Erfahrung, aber alleine zu Hause fehlt immer etwas und das gilt es genauer zu betrachten.

Ich gehe mal davon aus, dass Du Dein Instrument schon einigermaßen bedienen kannst. Vielleicht setzt Du einfach an Deinen Musikunterricht an der schon einige Jahre zurück liegt. Vielleicht hast Du ein paar Akkorde von Deinem Kumpel gelernt, singst gerne und begleitest Dich selbst. Viele haben ein sehr gutes Gehör und spielen ein Instrument durch herumprobieren. Ziemlich neu ist die Möglichkeit am Computer oder einer Art Groovebox in Form von Hard- oder Software Musik zu erstellen, mit Algorithmen Musik „zusammenbasteln“ und durch sehr viel Ausprobieren teilweise ganz tolle Ergebnisse zu erhalten.  Die Fassetten sind sehr vielfältig. Jeder Musiker ist ein Individium.

Es ist kein großer Schritt für sich selbst Musik zu machen.
Nur wo fange ich an – mit was steige ich ein?

Diese Entscheidung ist meist eine Typsache. Der Eine möchte auf jeden Fall ein akustisches Instrument spielen wie Flöten, Gitarre, Akkordeon, Piano oder Blasinstrumente wie Saxophon, Trompete oder Posaune.
Der Andere hat überhaupt keinen Zugang zu akustischen Instrumenten. Er möchte gerne mit digitalen Klangerzeugern und Sequenzern arbeiten, an den Klängen herumbasteln und rythmische Strukturen in den PC „reindonnern“, diese dann loopen (ständig wiederholen) lassen und damit immer weiter experimentieren.

Beim Gesang und monophonen Instrumenten wie Blasinstrumente (es kann immer nur Ton nach Ton erzeugt werden) hast Du schnell das Bedürfnis eine Art Begleitung zu besorgen, da Du Dich immer alleine fühlst. Das sind meist irgendwelche Musikproduktionen auf CD oder zum Download angeboten, bei welchen die Solostimme fehlt die Du dann ergänzend spielen oder singen kannst. Oft wird mittlerweile ein kleines Ministudio hergenommen, welches ein paar Tonspuren nacheinander aufnehmen und dann das ganze zusammen wiedergeben kann. Das ist im Zeitalter der PC’s kein aufwendiges Unterfangen. Damit kannst Du Mehrspuraufnahmen machen und musst kein Tontechniker sein.

Bei akustisch polyphonen Instrumenten wie Klavier, Akkordeon, Gitarre wird das schon etwas einfacher. (es können mehrere Töne zur gleichen Zeit gespielt werden). Du kannst singen und Dich mit Deinem Instrument begleiten. Du solltest natürlich wissen was das mit den Akkorden, die in den Noten oder im Text stehen, auf sich hat. Sinnvoll ist auf jeden Fall die Beschäftigung mit dem Quintenzirkel. Damit lassen sie viele Lieder harmonisieren und auch transponieren wenn der Song einfach zu hoch oder zu tief ist für Deine Gesangstimme. Natürlich besteht auch hier die Möglichkeit mit dem kleinen Ministudio sich selbst aufzunehmen. Es klingt halt einfach schon besser mit einem polyphonen Instrument und der eigenen Stimme.

Etwas aufwendiger wird der Einsatz von Arranger-Keyboards. Eine komplette Begleitband in Deinem Proberaum. Die Zusammenstellung eines Gesamtsetups inclusive Style und Sound für Deinen Song geht noch ganz gut. Den eigenen Style für die Begleitautomatik oder auch den eigenen Sound nach Deinen Vorstellungen zu machen und zu speichern ist schon etwas komplizierter – aber mit etwas Hilfestellung auch gut machbar. Die Akkordeon-Spieler schielen oft etwas neidisch auf die Keyboard-Spieler. Durch die Midifizierung eines Akkordeons wird Vieles möglich. Die „Midi-Fernsteuerung“ Deiner Geräte mit Schaltern und Reglern und die Sounderweiterung durch externe Geräte ist eine tolle Sache. Dies erfordert jedoch schon einen tieferen Einblick in die Materie.

Bei der elektronischen Musik benötigst Du auf jeden Fall einen zeitgemäßen PC mit einer Sequenzer-Software (DAW). Weiterhin brauchst Du gut klingende Instrumente. Das können Hardware-Synthies sein oder auch Software-Synthies die Deinen Geschmack treffen. Wenn man noch nicht so fit ist und sich nur wenig mit dem Thema Midi auskennt, würde ich auf Software setzen, da die Bedienung einfacher ist. Der PC braucht auf jeden Fall eine Asio-Schnittstelle für die Außenwelt. Nur dadurch wird die Wiedergabe Deiner Musik ohne Verzögerung gewährleistet. Du brauchst noch eine Tastatur im die Instrumente spielen zu können. (Meist über USB mit dem PC verbunden). Diverse Controller mit Drehreglern und Tasten, sowie Schlagflächen für Druminstrumente sind ganz wichtig. Diese Controller sind fast immer programmierbar, also anpassbar an die verwendeten Instrumente.

Eine ziemlich neue Art Musik zu genießen ist: „sich mit Klängen wegträumen“. Nicht wirklich Melodien zu spielen, sondern nur diesem einen Sound lauschen und diesen zu beeinflussen. Das ist eine Art „Selbsthypnose“. Klänge die ihre Struktur selbst verändern oder durch Kontroller per Hand verändert werden sind einfach erfrischend und neu, erfordern kaum Konzentration und technisches Können. Viele aufwendige Synthies, sei es Hard- oder Software, besitzen einen Arpeggiator. Dieser erzeugt aus gleichzeitig gedrückten Tönen eine Melodie. Somit wird ein Sound „lebendig“. Bitte nicht mit einem Begleitautomaten vergleichen.

Keine Angst vor Midi und PC-Technik. Richtig zusammengestellt ist sie immer beherrschbar. 

Auch bei diesem Thema gilt wie immer: Bei Neuanschaffungen die Beratung einschlägiger Fachgeschäfte in Anspruch nehmen. Alles was weiter in die Tiefe geht – gerne Kontakt mit mir aufnehmen.