Der Wunsch das Akkordeon mit Klängen zu erweitern oder ein Begleitgerät einzusetzen ist sehr verbreitet.
Doch höre ich bei vielen Gesprächen heraus, dass das Thema für viele sehr abstrakt ist und man sich lieber nicht damit auseinandersetzen will.
Deshalb hier mal ein Einstieg in diese Midiwelt ohne dabei in die Tiefen abzutauchen.
Midi ist die Sprache die heute jeder digitale Klangerzeuger versteht. Über diese Sprache kommunizieren die Geräte miteinander und auch der Labtop versteht diese Sprache. Es gibt 16 Kanäle also 1 – 16 über welche die Toninformationen sowie div. Steuerungen wie Lautstärke, Soundauswahl usw. zu den Geräten geschickt wird.
Ein Akkordeon ist zunächst ein rein analoges Instrument. Es kann also diese Sprache nicht.
Es gibt diverse Hersteller die eine entsprechende Elektronik in Dein Akkordeon einbauen, damit das Akkordeon nun auch in dieser Sprache sprechen und kommunizieren kann. Viele Hersteller stellen die Elektronik schon so ein, dass der Diskant die gespielten Töne auf einem eigenen Midikanal (meist Channel 1), der Bass (meist Channel 3) und die Akkorde (meist Channel 2) ausgibt. Das lässt sich natürlich fast immer ändern.
Nun benötigst Du ein digitales Instrument das die Befehle von Deinem Akkordeon auch versteht. Das nennt man dann ein „multitimbrales Instrument“ das in der Lage ist auf bis zu 16 Kanälen diverse Sounds zu spielen. Das kann jedes Keyboard sein, oder ein Gerät ohne eigene Tastatur. Das nennt man einen Expander. Auch ein Labtop oder ein I-Pad kann mit entsprechender Software als Expander eingesetzt werden. Bei vielen Anbietern wird eine Art Expander schon als kleine Platine im Akkordeon eingebaut. Mit einem Midikabel (handelsüblich) werden die Geräte miteinander verbunden.
Spiele ich nun auf dem Akkordeon, wird jeder einzelne Ton den ich spiele an dieses Keyboard oder Expander direkt weitergeleitet und spielt diesen Ton mit seinem „eigenen Sound“. Der Sound kann am Keyboard/Expander selbst umgeschaltet werden. Bei aufwendigeren Midi-Einbauten lassen sich die Sounds auch direkt am Akkordeon umschalten. Dazu gibt es meist auch schon fertige Presets im Akkordeon. Damit sich diese Geräte verschiedener Hersteller auch verstehen – um auch ein Piano zu hören wenn dieses angewählt wurde – ist einer gewissen Norm zu verdanken. Die einfachste Norm nennt sich „General Midi“.
Sollten Sounds Deines Expanders angesprochen werden die nicht in diese Norm fallen, wird das Ganze schon etwas komplizierter.
So weit wollen wir noch nicht gehen, denn oft ist es nicht mal notwendig.
Außerdem überträgt das Akkordeon die Balg-Lautstärke als Midi-Controller. Das versteht das angeschlossene Gerät und setzt es als Steuerung der Lautstärke um.
Dieser angeschlossene Expander oder das Keyboard muss natürlich an eine Anlage angeschlossen sein um das Ganze hörbar zu machen.
Es gibt natürlich sehr unterschiedliche Hersteller für Akkordeon-Midi. Die einfachsten Ausführungen können nur die Ansteuerung der Töne ausgeben. Doch die meisten Midi-Einbauten können z.B. den Diskant auf mehreren Kanäle herausführen um Klänge übereinander zu legen.
Oft wird mit jedem Ton noch die Velocity (Anschlagsstärke) ausgegeben. Damit ändert sich die Lautstärke und der Klang je nach dem wie stark oder zart man eine Taste spielt. Drehregler um etwa die Lautstärke der einzelnen Sounds zu mischen sind mittlerweile sehr selten geworden – das finde ich sehr schade.
Man kann grundsätzlich alles über Midi steuern. Man kann zum Beispiel den Hall, das Delay, die Klangfarbe verändern. Das führt nun erst einmal zu weit.
Im nächsten Blog geht’s dann weiter wenn Bedarf besteht.